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3-е письмо д-ру Фабрициусу

3-е письмо д-ру Фабрициусу

№ 062-18
07. Dezember 2018

an Herrn Dr. Bernd Fabritius,
den Beauftragten derBundesregierung
für Aussiedlerfragen und nationale 
Minderheiten

Sehr geehrter Herr Dr. Fabritius!

Zusätzlich und ergänzend zu den zweivorherigen Schreiben zu Ihren Händen vom Deutschen Haus der Republik Tatarstan (Entwurf von Ihrem Schreiben an den Präsidenten R.N. Minnichanov, übergeben an Sie persönlich in Belokuricha und das Schreiben unter der Nummer 60 mit der Einladung zum Interregionalen Forum-Seminar in Kazan vom 4. bis 6.01.2019) schickenwir Ihnen noch ein drittes, von mir unterschriebenes Schreiben, das diesmalausschließlich einen historisch-informativen Charakter trägt.

Im Dezember 1929 hat die Sowjetmacht das dem deutschen lutherischen Verein der Stadt Kazan angehörige  Gebäude der lutherischen Kirche der Heiligen Katharina (Kazan, Pokrovskaja Straße 26; Pokrovskaja Straße ist der ehemalige Name von dem Teil der gegenwärtigen Karl Marx Straße) nationalisiert und hat esan die Behörde der Innenangelegenheiten (OGPU) der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik übergeben. An das historische Hauptgebäude der lutherischen Kirche (das war ein Backsteingebäude mit drei Flügeln) grenzte ein Hof mit dem Garten. In einem der angebauten Flügel befand sich eine Schule, die 1782 organisiert und 1842 umgebaut wurde; im anderen Flügel war die Wohnung des Pfarrers, im drittenbefand sich das Pastorat (die zweite Etage drüber war zusätzlich 1864 aufgebaut).

In den Bauten, die sich außerhalb der Kirche befanden, funktionierten ein Refektorium und eine kirchen-gemeindliche Schule, nach deren Abschluss die Kinder das Studium in anderen Lehranstalten der Stadt fortgesetzt haben. 1860 gab es in dieser Schule 25 Schüler. Diese Schule war zum erstenmal 1782 eröffnet, bereits nach 11 Jahren nach der offiziellen Eröffnung (Einweihung) der Kirche noch zu Zeiten der Zarin Katarina der Großen, der russischen Monarchin (Katharina die zweite Alekseevna Romanova war vor der Annahme mit 16 Jahren des Christentums die deutsche lutherische Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg; bei ihrem Besuch in Kazan in den letzten Maitagen 1767 war bei ihrer Beteiligung der erste symbolische Stein in das Fundament der künftigen und bis jetzt funktionierenden Evangelisch-lutherischen Kirche der Heiligen Katharina der deutschen Tradition der Stadt Kazan gelegt).

Erst im Herbst 1996 war von uns – von der von uns in 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts geschaffenen und von der lokalen machthabenden Behörde 1989 registrierten Evangelisch-lutherischen Gemeinde der deutschen Tradition namens der heiligen Katharina – das Gebäude der altertümlichen Lutherischen Kirche bei der Behörde der Innenangelegenheiten wieder übernommen und seinen historischen Besitzern zurückgegeben.

Jetzt arbeiten in diesen Räumlichkeiten mit der Gesamtfläche in 872,7 m2 die Evangelisch-lutherische Gemeinde der deutschen Tradition namens der heiligen Katharina und gesellschaftliche Organisationen der Russlanddeutschen von Kazan und Tatarstan zusammen, unter anderem auch das sich in der Spitzenposition der ethnokulturellen Entwicklung der deutschen Gemeinde befindende Deutsche Haus der Republik Tatarstan. Diese Räumlichkeiten waren uns in unbefristete und unentgeltliche Nutzung übergeben.

1932 war auf dem Gelände, das an historisches Gebäude der Kirche anliegt, ein Zubau des Klubs namens Menschinskij statt der drei abgerissenen Flügel von der Behörde der Innenangelegenheiten dazu gebaut (später, in den 1990er Jahren hat dieser Klub den Namen Kulturelles Zentrum des Innenministeriums Russlands in der Republik Tatarstan getragen). Heutzutage war dieses Gebäude des Kulturzentrums, zu den Sowjetzeiten durch die Stockwerkübergänge mit den Räumlichkeiten der deutsch-lutherischen Gemeinde verbunden und nur durch eine gemeinsame Treppe abgetrennt, beim Innenministerium Russlands vom Ministerkabinett von Tatarstan für das Ministerium der Kultur der Republik Tatarstan losgekauft und es wird hier jetzt die Rekonstruktion von diesem Gebäudeteil für das künftige Zentrum der russischen Kultur namens A.S. Puschkin durchgeführt.

Aber da dieses Gebäude auf dem Land der juristischen Vorgänger von unserer deutsch-lutherischen Gemeinschaft – der lutherischen Kirchen des Russischen Reiches und der Sowjetunion – aufgebaut ist, halten wir uns für berechtigt, zumindest einen Teil der vorhandenen Räume in diesem Gebäude zu beanspruchen, die wir für die Entwicklung vom lizensierten Bildungszentrum der deutsch-englisch-russisch-tatarischen Synchronübersetzung des Deutschen Hauses der Republik Tatarstan verwenden wollen.

Organisator und Leiter von allen gesellschaftlichen Organisationen
der Deutschen der Stadt Kasan und der Republik Tatarstan
seit 1980er Jahren bis zuheutigen Tag und Stunde,
der Vorsitzende der National-kulturellen Autonomie
der Deutschen von Tatarstan,
der Vorsitzende vom Kazaner Deutschverein namens Karl Fuchs,
Direktor vom Deutschen Haus der Republik Tatarstan,
ehrenamtliches Ratsmitglied der Evangelisch-lutherischen Gemeinde der heiligen Katharina

der deutschen Tradition der Stadt Kazan

Victor Dietz