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Praktikumsbericht vom 01.03.-31.03.2010

Im März 2010 fuhr ich nach Kasan, um dort mein Praktikum in der Jugendorganisation «Perlenkette» im Deutschen Haus von Kasan, in der Republik Tatarstan, zu machen. Meine Aufgaben sollten im Wesentlichen die Leitung des Filmclubs und des Plauderhauses umfassen und zusätzlich sollte ich dem Direktor des Deutschen Hauses, Victor Dietz, bei kleineren Aufgaben unterstützen.

Bevor ich meine Reise nach Kasan antrat, traf ich mich mehrmals mit der Leiterin der «Perlenkette», Marta Galizkaja, um alles Organisatorische zu besprechen und einen genaueren Überblick über meine Aufgabenbereiche zu erhalten. Gemeinsam arbeiteten wir einen Plan für den Filmklub und das Plauderhaus aus und sie gab mir alle notwendigen Kontaktadressen in Kasan. Um die Einladung für das Visum musste ich mich nicht kümmern, ebenso bot sie mir an, eine Unterkunft für die Dauer des Praktikums zu besorgen. Die Treffen fanden in lockerer Atmosphäre, bei einer Tasse Kaffee statt und wir verstanden und gleich sehr gut. Es wurde alles sehr gut organisiert und vorbereitet und ich hatte keinerlei Ängste, dass etwas nicht funktionieren könnte.

Die Reise nach Tatarstan verlief ohne Probleme. In Kasan wurde ich gleich am nächsten Tag von den Vorsitzenden des Jugendklubs empfangen und gemeinsam haben wir meine Filmprojekte und die Themen des Plauderhauses durch gesprochen. Ich wurde gleich sehr freundlich aufgenommen und fühlte mich in der Gruppe sehr wohl und willkommen. Die gesamte erste Woche wurde ich von Mitgliedern des Jugendclubs eingeladen etwas zu unternehmen. Es wurde mir angeboten, mir die Stadt zu zeigen, oder bei Problemen, Einkäufen, Ausflugsplanungen etc. zu helfen. Man unterstützte mich, wo man nur konnte und ich hatte nie das Gefühl, allein in einem fremden Land zu sein, sondern bei Freunden in vertrauter Umgebung.

Am Samstag nach meiner Ankunft sollte dann mein erster Abend als Leiterin des Filmklubs und des Plauderhauses statt finden. Ich hatte mich gut vorbereitet (schon in Deutschland hatte ich Filme ausgesucht und sie nach Kasan mitgenommen) und freute mich auf den ersten Abend. Leider verlief am Anfang nicht alles ganz nach Plan, da meine DVD einen deutschen Ländercode hatte und sich nicht abspielen ließ, allerdings war das kein Problem. Wir sahen einen Alternativfilm und passten das Gespräch im Plauderhaus dem Thema des Films an, da ich meine Gesprächsthemen immer mit dem Thema des Films abgestimmt hatte, weil alle, die die Filme sahen, auch immer anschließend ins Plauderhaus gingen.

Nach diesem ersten Abend mussten wir uns zwar anfangs auf andere Filme umstellen, aber nach einer Weile haben wir es tatsächlich geschafft, die Filme mit deutschem Ländercode abzuspielen, so dass die geplanten Filme doch noch gezeigt werden konnten.

Auch im Plauderhaus ging es meistens sehr munter zu und es wurde viel diskutiert und gelacht. Die Gesprächskreise wurden durch kleine Quiz-Spiele oder durch Gäste aus Deutschland bereichert und den Mitgliedern des Jugendklubs wurde es ermöglicht, direkt Leuten aus Deutschland Fragen zu einem aktuellen Thema zu stellen, das sie interessierte. Gegenseitig konnten wir uns dann über Berufswünsche, Reisen, Wirtschaft, Politik und vieles mehr austauschen und jeweils die andere Kultur und Denkweise besser kennenlernen.

Nach zwei Wochen meines Aufenthaltes, lernte ich dann Victor Dietz, den Direktor des Deutschen Hauses in Kasan kennen. Er war sehr nett und auch er bot mir sofort seine Hilfe an, falls es irgendwelche Probleme geben sollte. Da er nur sehr kurze Zeit in Kasan war, weil er auf eine Tagung nach Amerika musste, habe ich ihn nicht sehr oft gesehen und konnte nur Kleinigkeiten für ihn erledigen. Er erzählte mir etwas über die Geschichte der Deutschen in Kasan und welche Organisationen es heute dort gibt, mit einem deutschen historischen Hintergrund.

Ein weiterer Teil meines Praktikums bestand in einem Projekt, das sich mit dem Thema «Ostern in Deutschland» befassen sollte. Zu diesem Zweck hatte ich Bastelutensilien, Süßigkeiten und Backrezepte aus Deutschland mitgebracht und wir planten einen Nachmittag mit Film, Gesprächen, Basteln, Backen und anschließender Abschlußfeier als krönender Abschluß meines Praktikums. Das Projekt verlief großartig und machte uns allen viel Spaß. Gemeinsam bastelten wir Osterkörbchen, bemalten Ostereier, backten Hefehasen und tauschten uns über Ostertraditionen aus. Ich kam mir nicht nur wie eine Projektleiterin vor, sondern ich fühlte mich ebenso, wie auf einer Osterfeier mit Freunden.

Als ich mich dann verabschieden musste,war ich erstaunt, wie schnell das Praktikum vorbei gezogen war und ich war traurig, dass die Zeit so schnell verging. Ich habe viele neue Freunde gefunden und eine Menge über die Kultur, Kasan und Russland erfahren und ich werde die Zeit in sehr guter Erinnerung behalten. Ein Praktikum in der Judendorganisation «Perlenkette» im Deutschen Haus von Kasan ist meiner Meinung nach sehr empfehlenswert.

13. Juli 2010

Tanja Newigertanja.newiger(at)googlemail.com

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