Home PraktikumPraktikumsbericht (vom 25.8-10.10.2012)

Praktikumsbericht (vom 25.8-10.10.2012)

Ich habe dekliniert, konjugiert, übersetzt, dramaturgisiert, kontaktiert, erklärt, verstanden, gelernt, gelehrt, russisch gesprochen, deutsch gesprochen, gescherzt, gelacht…

Es war ein ausfüllendes und wundervolles Praktikum – was sicher in Zusammenhang mit den großartigen Menschen steht, die ich in Kasan und im Deutschen Haus kennen lernen durfte. Gelebt habe ich in einer der wunderbarsten Familien. Diese hatte man für mich gefunden, da ich nicht nebenbei studierte, nicht in einem kostengünstigen Wohnheim leben konnte und mein Budget begrenzt war. Nun, im Rückblick, bin ich sehr dankbar für mein begrenztes Budget. Aber auch im Deutschen Haus wurde ich ungemein herzlich aufgenommen. Gleich nach meiner ersten Rundmail erreichten mich zahlreiche freundliche Anrufe.

In das Unterrichten wurde ich behutsam eingeführt und bei meinen ersten Schritten begleitet. Auch wurde mir sogar die Registration abgenommen.

Wie bei meinen Vorgängerinnen, war das Unterrichten meine Hauptaufgabe. Ich hatte noch nie zuvor unterrichtet. Heute kann ich sagen, sollte man es mal ausprobieren wollen, so gibt es dafür keinen besseren Ort, als das Deutsche Haus in Kasan, denn nirgends bin ich bisher lernbegeisterteren Menschen begegnet als dort. Ich habe in der Anfängergruppe (A1 Niveau) und der starken Gruppe (B1 Niveau) unterrichtet. Es war nicht immer ganz leicht, das gebe ich zu: unterschiedlichste Sprachniveaus in der starken Gruppe, rudimentäre Russischkenntnisse meinerseits und immer wieder neue Gesichter. In der starken Gruppe habe ich versucht mit den Kursteilnehmern über die deutsche Literatur der deutschen Kultur näher zu kommen. Auch der deutschen Gegenwartsliteratur sind wir mit vielen kreativen Aufgaben zu Leibe gerückt — von deren Ergebnissen ich mehr als beeindruckt war. In der Anfängergruppe versuchte ich neben dem Pensum, welches das Buch vorgab den Kursteilnehmern auch Überblickstabellen über Deklinationen und Konjugationen mit zu geben, da mir solche Tabellen im Russischen immer sehr geholfen haben. Am Ende war ich sehr stolz, auf das, was die Kursteilnehmer, die gerade erst begonnen hatten Deutsch zu lernen, schon im Stande waren zu sagen, obwohl dies wohl eher ihr Verdienst war, als meiner.

Aber nicht nur das Unterrichten gehorte zu meinen Aufgaben, sondern auch das Beiwohnen wichtiger Treffen, wie beispielsweise den Treffen der deutschen Theatergruppe, dem wochentlichen Treffen des Kinoclubs oder einem Treffen mit dem deutschen Vize Botschafter aus Moskau. Auch Projektarbeit stand auf dem Programm.

Das Praktikum hat mir sehr viel Freunde gemacht. Vielen Dank dafür. Und an alle einen ganz herzlichen Gruß aus Bamberg.

Ina

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