Vom 23.03 bis zum 09.05 absolvierte ich ein Praktikum im Jugendklub «Perlenkette» des Deutschen Hauses.
Praktika sind wichtig. Ein Praktikum im Ausland ist sogar noch wichtiger. Ein solches Praktikum erlaubt es einem nicht nur eine neue Sprache zu lernen, beziehungsweise zu verbessern, sondern auch Land und Leute kennenzulernen. Auch wenn ich bereits einige Male in Russland war, so ist jeder Aufenthalt für mich eine neue Erfahrung und ein Abenteuer. Ich entschied mich für ein Praktikum in Kasan, weil ich an der Justus-Liebig Universität unteranderem Russistik studiere und meine Kenntnisse der russischen Sprache weiter ausbauen wollte.
Meine Hauptaufgabe war das unterrichten der deutschen Sprache. Dies war eine ganz neue Erfahrung für mich, da ich bisher noch nicht unterrichtet habe. Aus diesem Grund besuchte ich einige Male die Unterrichtsstunden anderer Praktikanten, welche zum Zeitpunkt meiner Ankunft anwesend waren. Nach einigen Unklarheiten übernahm ich schließlich zwei Gruppen von insgesamt drei Gruppen, die mittlere Gruppe und die Fortgeschrittenen. Ich war bereits in den ersten Stunden positiv von den Deutschkenntnissen der Kursteilnehmer überrascht. Insbesondere bei der Übernahme der fortgeschrittenen Gruppe, welche kein Buch verwendete, machte ich mir einige Gedanken darüber, ob ich der Aufgabe gewachsen sein würde. Doch schon in den ersten Stunden nahmen mir die Kursteilnehmer alle Bedenken und waren sehr nachsichtig mit mir. Wofür ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen bedanken möchte.
Zu einem weiteren großen Bestandteil und Highlight meines Praktikums wurde die aktive Partizipation am «Deutschen Theater». Aus gegebenem Anlass, dem Besuch bairischer Pfarrer, sollte als Teil des Unterhaltungsprogramms das Stück «Die heilige Katharina» aufgeführt werden. Aus einem, hoffentlich temporären, Mangel an Schauspielern wurde ich gebeten einige Rollen zu übernehmen. Neben dem Schauspielern half ich den anderen Darstellern ihre, ohnehin schon gute, Aussprache zu verbessern und nahm einige kleinere Korrekturen an den Texten vor. Die Theaterproben stellten eine Gelegenheit dar sich mit anderen zu treffen, zu reden, auszutauschen und ganz nebenbei die eigenen russisch Kenntnisse zu verbessern, da in den Pausen russisch gesprochen wurde. Insbesondere beim gemeinsamen Tee trinken, am Ende jeder Probe, entwickelten sich oft die interessantesten Gespräche. Dass ich so viel Spaß am Theater hatte, verdanke ich besonders der kleinen hartnäckigen Gruppe von Teilnehmerinnen des «Deutschen Theaters» und nicht zu vergessen Arkadi Iwanowitsch.
Das Praktikum war für mich in jeglicher Hinsicht ein voller Erfolg und eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Kazan ist eine schöne Stadt, die auch kulturell einiges zu bieten hat wie zum Beispiel das tatarische Theater.
Doch wer sich für ein Praktikum im Deutschen Haus interessiert, sollte sich vorab Gedanken über die Finanzierung machen, da die Arbeit unentgeltlich ist.
Jana Brückmann